Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte in seinem Amt große Pläne. Und es ist tatsächlich ein großer Teil davon Realität geworden: die Krankenhausreform ist zum neuen Jahr in Kraft getreten. Der Bundesrat hat am 22. November 2024 grünes Licht dafür gegeben. Das bedeutet natürlich auch Veränderungen in der Krankenhauslandschaft.
Es ist die größte Reform des Gesundheitsystems seit über 20 Jahren. Die sei auch notwendig, sagt Sabine Saal, die kaufmännische Direktorin in der Klinik für Psychiatrie in Lahnstein und stellvertretende kaufmännische Direktorin des katholischen Klinikums Koblenz Montabaur. Die aktuelle Situation sei vor allem von vielen Ungewissheiten geprägt. Hinzu kommen fehlende Fachkräfte und die demografische Entwicklung. Fehlende Erlöse und steigende Sach- und Personalkosten sorgen für eine Finanzierungslücke in der gesamten Krankenhausversorgung.
Konkrete Vorhaben der Krankenhausreform
Die Krankenhausreform hat zwei große Ziele: es soll mehr Fachkliniken geben, die sich speziell mit einer Fachleistung beschäftigen. Damit sinkt die Gesamtanzahl der Kliniken, die Qualität der Fachkliniken soll jedoch erhöht werden. Außerdem soll es eine sogenannte Vorhaltevergütung geben, um den ökonomischen Druck der Krankenhäuser zu verringern. Für die ländlichen Regionen sollen außerdem Ausnahmeregelungen gelten, um wohnortnahe Grundversorgung zu versichern. Erste Veränderungen sind schon zum 1. Januar 2025 in Kraft getreten, andere dauern noch bis 2029 an.
Reform des Gesundheitssystems statt einer Krankenhausreform?
Für Sabine Saal von der Klinik für Psychiatrie in Lahnstein ist eine Veränderung der aktuellen Krankenhaussituation unerlässlich. Sie sei sich nur nicht sicher, ob die geplanten Maßnahmen genug seien oder ob es nicht noch Nachschärfen brauche, um langfristig die Qualität und Versorgung zu sichern. Sabine Saal fordert einen engeren Austausch der Politik, der Krankenhausverantwortlichen und der deutschen Krankenhausgesellschaft. Gerade im ländlichen Bereich brauche es mehr Unterstützung in der Findung von Nachfolgern, um die Versorgung auch zu gewährleisten.
Hier gibt es das ganze Gespräch zwischen Sabine Saal und Antenne Koblenz Moderatorin Anna Bischoff zum Nachhören:
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